Am 19. Juli hatte das Schulorchester der Willi-Graf-Schulen zu einer Sérénade estivale eingeladen. Unter der Leitung Julia Lichtenthal brachten die 46 Musikerinnen und Musiker ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm zu Gehör. Eröffnet wurde die sommerliche Serenade mit dem 1. Satz (Allegro) aus Antonio Capuzzis Konzert für Kontrabass und Orchester in D-Dur. Den Solopart des frühklassischen Konzerts meisterte Robin Herrendörfer, der vor wenigen Wochen sein Abitur am Willi-Graf-Gymnasium bestanden hat, souverän und eindrucksvoll.

Neben Orchesterwerken standen bei diesem Konzert auch Solobeiträge und Kammermusik auf dem Programm. Klangschön und ausdrucksstark präsentierte Laura Heinzius (Klasse 10c) Gabriel Faurés Berceuse für Flöte und Klavier op. 16. Auch Nara Yoo (Klasse 6b) hatte sich der französischen Flötenmusik zugewandt und überzeugte mit ihrer Darbietung des zweiten Satzes aus der Sonate für Querflöte und Klavier von Francis Poulenc. Begleitet wurden beide Flötistinnen von Hwanhee Yoo am Klavier. Miriam Köhler (Klasse 8b) entführte das Publikum mit zwei Solostücken für Harfe in die angelsächsische Welt. Die Romanze The Minstrels Adieu to his Native Land des irischen Komponisten John Thomas interpretierte die junge Harfenistin so überzeugend, dass es dem Publikum gewiss leichtfiel, sich in den Abschiedsschmerz des im Titel erwähnten Minnesängers einzufühlen. In Deborah Henson-Consants temperamentvollem Baroque Flamencozeigte sie daraufhin, dass man der Harfe auch geradezu feurige Rhythmen entlocken kann.
Dann ging es zurück nach Frankreich, genauer gesagt: in die Provence. Mit der Arlésienne-Suite von Georges Bizet hatte sich das Orchester ein anspruchsvolles Repertoirestück der Orchesterliteratur vorgenommen. Die Musikerinnen und Musiker meisterten die Herausforderungen souverän und erfreuten das Publikum sowohl mit klanggewaltigen Passagen (vor allem in den Ecksätzen) als auch mit feinen kammermusikalischen Momenten. Nach der Arlésienne-Suite hieß es „Bühne frei“ für ein Instrumentalensemble. Die Musikerinnen des Querflötenquintetts der Willi-Graf-Schulen präsentierten unter der Leitung von Johann Janto eine schwungvolle Bearbeitung des irischen Volkslieds The Galway Piper sowie den allseits bekannten Klassiker Colors of the Wind aus dem Disney-Film Pocahontas.
Den Schlusspunkt des Abends setzte schließlich das Orchester mit der Filmmusik zu Corpse Bride, die von (fast) allen Akteuren des Abends gemeinsam mit viel Elan, Spielfreude und größter Begeisterung dargeboten wurde.
Das Publikum belohnte die Leistung aller Musikerinnen und Musiker mit stürmischem Applaus. Das Orchester bedankte sich herzlich mit dem Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms.